Vertical Forrest Gebäude in Mailand: Bosco Verticale
11.06.2019

Vertical Forrests - Wälder inmitten der City

Die Innenstadtlage ist begehrt. Wohn- und Bürokomplexe drängen sich dicht an dicht und für die Natur bleibt kaum Platz. Doch es geht auch anders: Sogenannte „Vertical Forrests“ verwandeln Hochhaustürme in grüne Oasen inmitten der pulsierenden City. 

Im Stadtkern zwängen sich Gebäude auf engstem Raum, auf zugepflasterten Fußwegen verlieren sich ein paar einsame Bäume und die mehrspurige Straße ist mit Asphalt eingedeckt. Der Grund für die Steinwüste: Wenn der Platz knapp und der Quadratmeter teuer ist, verzichten Stadtplaner häufig auf eine üppige Begrünung des Außenbereichs. Insbesondere in den Stadtkernen beliebter Metropolen sind kaum noch Grünflächen vorhanden. Der italienische Architekt Stefano Boerie räumt Pflanzen und Insekten in den Innenstädten wieder Platz ein. Mit seinen „Vertical Forrests“, zu Deutsch „vertikal oder auch senkrecht angelegte Wälder“, begrünt er Hochhaustürme auf einzigartige Weise. 

Begrünte Fassade in Madrid

Vertical Forrests – Wälder aus der Betonwanne

Die Besonderheit der Vertical Forrests: Sie wuchern nicht auf der Erde, sondern an den Fassaden von Hochhäusern in luftiger Höhe. Blühpflanzen, Sträucher, Laub- und Nadelbäume wurzeln hier in etwa 1,3 Meter tiefen Betonwannen, die auf terrassenartigen Vorsprüngen aus der Gebäudewand ragen. Um einen solchen Hochhauswald anzulegen, müssen Kräne die Grünpflanzen emporhieven. Die spätere Pflege übernehmen schwindelfreie Gärtner, die sich mit Seilen von dem Hochhaus zu den einzelnen Waldabschnitten abseilen. Um ausreichend Wasser müssen diese sich nicht kümmern. Ein integriertes Bewässerungssystem versorgt die Pflanzen bei Bedarf mit ausreichend Feuchtigkeit. 
 
Die kolumbianische Stadt Bogotá hat vorgemacht, wie ein üppig begrüntes mehrstöckiges Gebäude aussehen kann: 115.000 Pflanzen sprießen hier an der Fassade und bewalden die Stadt. Auch anderen Großstädten wie Mailand, Frankfurt, Utrecht, Paris, Tirana, Lausanne, Sao Paolo und Nanjing hat Stefano Boerie mit seinen „vertikalen Wäldern“ bereits seinen grünen Stempel aufgedrückt. 
 

Ihr grünes Büro auf bürosuche.de!

Bessere Stadtluft und ökologische Nischen für Vögel und Insekten

Vertical Forrests schaffen in turbulenten Megastädte nicht nur grüne Oasen, sie bekämpfen ganz nebenbei auch ein gigantisches Problem: die Luftverschmutzung durch Autoabgase. Mit Hilfe der Photosynthese filtern die Blätter Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Luft und wandeln diesen in frischen Sauerstoff um. 

Darüber hinaus tragen die bepflanzten Fassaden zum Erhalt der Insekten- und Vogelpopulationen bei. Diese nahmen bis dato durch die rückläufigen Grünflächen insbesondere in Stadtgebieten ab. Eine umfassende „Aufforstung“ innerhalb der Städte würde grüne Nischen für Nistplätze und sogenannte „Trittbrettbiotope“ für Insekten schaffen und ihnen auf diese Weise natürlichen Lebensraum zurückgeben. 

 

Begrünte Fassaden: Gut für die Marke, schlecht für die Rendite

Vertical Forrests scheinen eine nachhaltige Lösung zu bieten, um bei der innerstädtischen Bebauung Raum für die Natur zu schaffen. Neben den vordergründig positiven Effekten auf Klima und Umwelt bergen Vertical Forrests jedoch auch einige Nachteile. Ein ökologisches Problem stellt der umfangreiche Verbau von Betonwannen dar. Dadurch wird eine vielfache Menge von Beton nötig – und dessen Herstellungsprozess treibt die CO2-Bilanz in die Höhe. Zudem befürchten Experten, dass Vertical Forrests

 

 

die Schadstoffbelastung nur unwesentlich verringern. 

Die Anschaffung und Pflege der Gartenanlagen verursachen zudem erhebliche Kosten und schmälert die Rendite. In Zeiten des Klimawandels und einem gesteigerten ökologischen Bewusstsein beim Verbraucher kann ein bewaldeter Bürokomplex für Firmen jedoch einen unbezahlbaren Mehrwert bieten: Es stärkt das grüne Image der Marke.  

Bepflanzte Bürowände

Grüne Büros für eine gesunde und angenehme Arbeitsatmosphäre

Für den Büroalltag geht es aber auch eine Nummer kleiner. Pflanzen können Sie in origineller Weise in Ihr Raumkonzept einflechten und so für ein angenehmes Raumklima und eine einzigartige Arbeitsatmosphäre sorgen.

Wandgärten bilden einen Blickfang in jedem Büro. Der senkrecht an der Wand angelegte „Garten“ bietet Fläche für Pflanzenarten wie Efeu, Farne, Kletterfeige oder Wein. Auch Bilder aus Moos regulieren die Luftfeuchtigkeit effektiv und schaffen so insbesondere in den heizintensiven Wintermonaten ein angenehmes Raumklima. Oder Sie setzen mobile Pflanzenwände als grüne Raumteiler ein. Die Wände schlucken nicht nur Geräusche; Sie können mit diesen bei Bedarf auch die Raumaufteilung problemlos verändern und ruckzuck einen gemütlichen Bereich - beispielsweise für Meetings - schaffen. Eine solch ungewöhnliche Begrünung fördert zudem die Kreativität im Büro. Und das Beste daran ist: Diese inspirierende Wirkung ist völlig unabhängig davon, ob Ihr Büro in einer Megacity liegt oder in der Provinz.