14.12.2021

Mobbing am Arbeitsplatz – So wehren Sie sich richtig

Ein gemeinsames Büro ist keine Garantie für einen freundlichen und kollegialen Umgang miteinander. Häufig ist sogar das Gegenteil der Fall. In vielen Unternehmen gibt es Fälle von Mobbing. Mit gezielten Maßnahmen sorgen Sie dafür, dass Sie nicht zum Mobbing-Opfer werden.
 
Die Grafikerin vom Nachbartisch fährt Ihnen kalt lächelnd mit dem Fahrstuhl vor der Nase weg, der Chef vom Dienst „vergisst“ regelmäßig, Ihnen wichtige Informationen zu übermitteln und der Creative Director verkauft Ihre Idee als seine eigene. Ein angenehmes Betriebsklima sieht anders aus. Doch wann handelt es sich um eine grobe Unhöflichkeit und wo beginnt das Mobbing?

Mobbing: Systematisches Anfeinden wird zur Stressspirale

Vom Mobben (engl. „to mob“ = bedrängen, angreifen) spricht man, wenn eine Person systematisch schikaniert wird. Hinter den regelmäßigen Schikanen wie verbalen Attacken, Isolation vom Team und öffentliche Demütigungen steht also ein sorgfältig geplantes Konzept.

Ursachen für Mobbing gibt es viele. Zu den häufigsten zählt der Konkurrenzdruck. Einige Menschen versuchen, den Rivalen um einen begehrten Posten aus dem Weg zu räumen, indem sie dessen Ansehen auf fachlicher und/oder persönlicher Ebene demontieren. Oder Vorgesetzte versuchen, unliebsame Mitarbeiter anhand von unlauteren Mitteln loszuwerden.

Beispiel: Kurz vor der Präsentation vor der Geschäftsführung verschwinden wichtige Unterlagen von Ihrem Rechner. Der Chef beauftragt Sie, innerhalb einer viel zu kurz kalkulierten Zeitspanne komplexe Aufgaben zu erledigen oder ein Kollege äußert sich in Ihrer Gegenwart immer wieder in anzüglicher Weise. Möglichkeiten zu mobben bietet der Arbeitsalltag im Büro mehr als genug – und dieser Dauerstress schlägt irgendwann auf die Gesundheit.

Mögliche Folgen von Mobbing:

Selbst das stärkste Selbstvertrauen zeigt irgendwann erste Risse, wenn es ständig unter Beschuss steht. Das feindselige Arbeitsklima, die Sorge, wieder in eine Falle zu tappen und das Gefühl der Hilflosigkeit erzeugen dauerhaft negativen Stress. Dieser belastet früher oder später die Gesundheit. Zu den typischen psychosomatischen Erkrankungen von Mobbing-Opfern gehören:
  • Kopfschmerzen
  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Erschöpfung
  • Schlafprobleme
  • Depression
  • Ängste
  • Herzrhythmusstörungen
 
Wer sich Schikanen gefallen lässt, macht sich zum einfachen Opfer. Mit einer gezielten Gegenwehr parieren Sie die Attacken souverän und befreien sich so aus der Mobbing-Falle.

Hier sind wir die Experten!

Ihr stressfreies Büro!

Gegen Mobber richtig vorgehen

Mobbing ist ein weit verbreitetes Problem. Aber es gibt Hilfe vom Gesetzgeber. Denn: Die einzelnen Handlungen können juristische Konsequenzen nach sich ziehen. Durch die systematischen Angriffe tasten Mobber das Persönlichkeitsrecht (Grundgesetz 1, 2) des Opfers an.
 
Sie können Mobber – abhängig von den vorgefallenen Angriffen - unter anderem wegen Beleidigung (§ 185 Strafgesetzbuch), Verleumdung (§ 187 Strafgesetzbuch), übler Nachrede (§ 186 Strafgesetzbuch) oder gar Körperverletzung (§223 Strafgesetzbuch) belangen. Auch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) bietet Möglichkeiten, um sich gegen Mobber vor Gericht zur Wehr zu setzen.
Der erste Weg sollte aber nicht zum Anwalt, sondern erst einmal zum Arbeitgeber oder zum Betriebsrat Ihres Unternehmens führen. Dieser muss nach dem Betriebsverfassungsgesetz (§84 I BetrVG) aufgrund seiner Fürsorgepflicht den Vorwürfen auf den Grund gehen und gegebenenfalls aktiv werden.
Damit der Mobber dann die rote Karte durch eine Ermahnung, eine Versetzung, eine Abmahnung oder Kündigung erhält, sollten Sie jedoch klare Beweise für dessen Attacken besitzen. Wie Sie diese am besten sammeln und weitere Hilfestellungen rund um das Thema „Mobbing“ erhalten Sie unter anderen beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben.