Frau hält sich die Ohren zu - Lärmpegel im Büro zu hoch, nicht optimale Raumakustik
06.09.2019

Lärmpegel im Büro: So können Sie die Raumakustik verbessern

Die meisten Menschen benötigen ein einigermaßen ruhiges Umfeld, um sich konzentriert in die Arbeit vertiefen zu können. Die Raumakustik beeinflusst die herrschenden Arbeitsbedingungen daher erheblich. Doch schon mit kleinen Maßnahmen können Sie eine schlechte Akustik verbessern.

Klackernde Absätze, schrillende Telefone, ein gurgelnder Kaffeeautomat und laute Gespräche zwischen den Sitznachbarn – wenn im Büro viel los ist, geraten die Mitarbeiter schnell in Stress. Die innere Anspannung geht nicht nur zulasten der Wohlfühlatmosphäre am Arbeitsplatz, sondern auch auf die Kosten des Arbeitgebers. Denn: Wer unkonzentriert ist, erzielt schlechtere Arbeitsergebnisse. 

Einen hoher Lärmpegel im Büro können Sie mit ein paar einfachen Maßnahmen effektiv herunter fahren und so die Raumakustik verbessern. Doch wodurch entsteht die Raumakustik eigentlich?

Raumakustik: Zusammenspiel aus Geräuschquellen und Nachhall

Den größten Einfluss auf die  Raumakustik haben die Lautstärke der Geräusche sowie die Zeit, die deren Nachhall – also die Luftschwingung, die das Geräusch verursacht - im Raum verbleibt. Wir empfinden die Raumakustik als unangenehm, wenn der Schall lange im Raum nachhallt, bevor er abklingt. Das passiert insbesondere dann, wenn er auf glatte Oberflächen wie Glas oder Beton trifft. Diese absorbieren den Schall nicht, sondern reflektieren ihn – er ist dann besonders lange hörbar. Anfällig für eine schlechte Raumakustik sind Großraumbüros sowie Büros mit minimalistischer Einrichtung und Räume, die vorwiegend mit Materialien mit glatter Oberfläche ausgestattet sind. 

Stellt sich heraus, dass die Büroeinrichtung eine schlechte Raumakustik erzeugt, bedarf es einer nachträglichen Optimierung, um die Geräuschkulisse im Bürobetrieb zu regulieren. Das gelingt, indem man die Nachhallzeit von Geräuschen mit Hilfe von sogenannten „Akustikelementen“ deutlich verkürzt und so den entstehenden Lärm dämpft. 

Gute Raumakustik senkt den Lärmpegel im Büro

Akustikelemente im Büro stilvoll integrieren

Gegenspieler der glatten Oberflächen sind Stoffe mit tiefen Strukturen. Sie nehmen den Schall auf und wandeln diesen in eine andere Energieform, beispielsweise in Wärme oder in Bewegung, um. Damit ist der Nachhall eines Geräuschs verebbt und der Lärmpegel im Raum sinkt. Für diesen Zweck können Sie Ihr Büro mit Akustikmöbeln oder Akustikelementen gezielt ausstatten. Diese sind mit schallschluckenden Materialien, den sogenannten „Schallabsorber“, versehen. 

Akustikelemente werden auf einer von zwei gegenüberliegenden Seiten zur Schalldämmung eingesetzt: entweder am Boden oder an der Decke beziehungsweise an einer von zwei gegenüberliegenden Wänden. Welcher Elemente am besten zu Ihrer Büroausstattung passt, hängt vom Stil der Inneneinrichtung und der Größe der Räume ab. Zu den gängigsten schallabsorbierenden Elementen gehören:

  • Deckensegel für die vertikale oder die horizontale Aufhängung an der Decke
  • Stoffelemente und Moosbilder für die Wände
  • Stellwände als akustischer Raumtrenner
  • Teppiche und Teppichfliesen
  • Lochplatten 
  • Akustikputz
  • Wasserwände

Bereits durch die Installation weniger dieser Akustikelemente lassen sich Raumakustik und Arbeitsbedingungen um ein Vielfaches verbessern. Doch wie leise muss es eigentlich in einem Büro sein, damit die Mitarbeiter die Hintergrundgeräusche nicht als störend empfinden?

Ihr Büro mit perfekter Akustik!

Megafon symbolisiert zu hohen Lärmpegel im Büro

Lärm im Büro: ab 85 Dezibel wird es ungesund

Die Lautstärke eines Geräusches wird in Dezibel ausgedrückt. Die Range eines menschlichen Gehörs beginnt bei 0 Dezibel und endet bei der Schmerzgrenze mit etwa 140 Dezibel. Als störend empfinden die meisten Menschen bereits eine 60 Dezibel laute Geräuschkulisse – und schon die kann auf Dauer gesundheitliche Schäden verursachen. Nicht nur die Konzentration schwindet, auch die Kreativität leidet unter einer dauerhaft lauten Beschallung; Stress macht sich breit und öffnet die Türen für Kopfschmerzen und andere stressbedingte Erkrankungen.

Die Arbeitsstättenverordnung legt fest, dass die dauerhafte Beschallung in Arbeitsräumen 85 Dezibel nicht überschreiten darf. Dann ist ein Gehörschutz vorgeschrieben.

Als ein angenehmer Mittelwert gilt im Büro eine durchschnittliche Geräuschbelastung von maximal 55 Dezibel. In einer solch ruhigen Umgebung zapft das konzentrierte Arbeiten den Mitarbeitern viel weniger Energie ab. Dann stehen deutlich mehr Energiereserven zur Verfügung, um den Arbeitstag im Büro erfolgreich und entspannt über die Bühne zu bringen.