Nachrichtenströme im Homeoffice. Person sitzt an seinem Laptop
06.05.2020

Konnektivität im Homeoffice: Fünf Tipps für eine bessere Verbindung

Gastartikel von Sebastian Kohts, Geschäftsführer von WiredScore Deutschland

Eine Studie von WiredScore aus dem Jahr 2019 hat ergeben, dass 85 Prozent der befragten Personen zuhause schon Probleme mit ihrem Internet hatten. Gerade wird das Arbeitsleben von immer mehr Menschen ins Homeoffice verlagert. Was also tun, um die Verbindung zu Hause zu verbessern? Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt.

(Urheberrechtsvermerk Headerbild: IStock.com/Chainarong Prasertthai)

1. Geschwindigkeit überprüfen

Testen Sie im ersten Schritt Ihre Internetgeschwindigkeit auf Fast.com oder mit dem Speedtest. Fast.com misst automatisch Ihre Downloadgeschwindigkeit. Unter „Weitere Informationen anzeigen“ können Sie auch Ihre Upload-Geschwindigkeit sehen.
Sollte das Ergebnis des Tests signifikant von der mit Ihrem Internetdienstleister vereinbarten Geschwindigkeit abweichen, versuchen Sie Ihren Arbeitsplatz näher an den Router zu verlegen, oder führen Sie den Test noch einmal durch, indem Sie den Laptop oder PC direkt mit einem Netzwerkkabel an Ihren Router anschließen. Sollte dies die Internet-Geschwindigkeit nicht erhöhen, kontaktieren Sie Ihren Internetdienstleister.

 

Daumen hoch: Mann sitzt zufrieden an seinem Laptop im Homeoffice
(Bildquelle: IStock.com /filadendron)

2. Wi-Fi Verbindung verbessern

Sollte der Geschwindigkeitstest über die Kabelverbindung schneller sein, könnten die Geschwindigkeitsprobleme an einer schlechten WLAN-Verbindung liegen. Ursache kann hier eine Funkstörung zwischen Ihrem Gerät und dem Router oder dem WLAN-Zugangspunkt sein.

Was tun, um das Problem zu beheben?

Falls Sie schon länger beim gleichen Internetdienstleister sind, fragen Sie nach einem Austausch des Routers gegen ein neues, schnelleres Gerät. Einige bieten diesen Service sogar kostenlos an.
Oft hilft es auch, den Router/WLAN-Zugangspunkt physisch näher an Ihren Arbeitsort zu legen. Dieser Artikel aus der Computerwoche beinhaltet wertvolle Tipps für die optimale Platzierung des Routers/WLAN-Zugangspunkts in Ihrem Zuhause.
Manche Internetdienstleister bieten zudem eine Anleitung zur Problembehebung auf ihrer Homepage oder über eine App. Manche stellen sogar ein WLAN-Optimierungstool für die Feinabstimmung Ihrer Netzwerkperformance zur Verfügung.
Eine weitere Möglichkeit: Passen Sie Ihre Router-Einstellungen an. Aber bitte mit Vorsicht! Es besteht das Risiko, dass Sie ansonsten das ganze Netzwerk zum Erliegen bringen – und den Anweisungen des anschließenden Telefonsupports ist teilweise schwer zu folgen. Wenn Sie sich doch dazu entscheiden sollten, finden Sie den Zugang zu diesen Einstellungen über einen Weblink, der sich auf der Rückseite des Routers befindet. Diese URL besteht höchstwahrscheinlich aus einer Zahlenkombination, z.B. 192.168.10.1, und kann wie jeder andere Link über den Internet-Browser geöffnet werden. Benutzernamen und Kennwort sollten ebenfalls auf der Rückseite des Routers zu finden sein.

 

 

Änderung der Router-Einstellungen

Wählen Sie das richtige Netzwerk: Die meisten Router können zwei Netzwerke über zwei verschiedene Frequenzen senden: 2,4 GHz und 5 GHz. Während das 2,4-GHz-Netzwerk eine bessere Reichweite zur Verfügung stellt, bietet das 5-GHz-Netzwerk die schnellere Geschwindigkeit (auch Bandbreite genannt) über die kurze Distanz. Außerdem ist die 5-GHz-Frequenz seltener überlastet, da die meisten Netzwerke 2,4 GHz nutzen. Ihr Router sendet eventuell bereits mit beiden Netzwerken, ermöglicht es Ihnen aber auch, sich für eines der beiden Netzwerke zu entscheiden. Falls das nicht erkennbar ist, können Sie die Netzwerke in den Grundeinstellungen des Routers unterschiedlich benennen. So erkennen Sie gleich, in welchem Netzwerk Sie sich befinden und können das 5GHz-Netz für Geräte wie den Laptop oder das Handy priorisieren.

Wählen Sie den richtigen Kanal: Netzwerke, die von Personen in Ihrer Umgebung verwendet werden, verursachen häufig eine Überlastung oder Störung des Signals. Sie können eine kostenlose Software wie z.B. das Wi-Fi-Analyzer-Tool für Windows herunterladen, um alle Netzwerke in Ihrer Nähe zu finden und die von ihnen verwendeten Kanäle anzuzeigen. Wenn die Netzwerke überlappen, weichen Sie auf einen weniger frequentierten Kanal aus. Bei manchen Anbietern kann dieser Scan durchgeführt werden, während Sie mit dem Router online angemeldet sind. Wenn Sie die beste Option gefunden haben, wählen Sie den entsprechenden Kanal in den Router-Einstellungen aus.

Neuere Router ermöglichen es Ihne Geräte zu priorisieren. Auf diese Weise können Sie z.B. dem Laptop Vorrang bei der Geschwindigkeit gegenüber der Spielekonsole geben. Es lohnt sich auch zu prüfen, ob Firmware- oder Software-Updates für Ihren Router zur Verfügung stehen. Dies kann zu Leistungs- und Sicherheitsverbesserungen führen.

3. Alternativen testen

Wenn die oben genannten Maßnahmen nicht helfen, versuchen Sie es mit der Installation einer Powerline oder eines Mesh-WLAN-Netzwerks.
Powerline: Die Powerline verwendet den Stromkreis Ihres Hauses, um Ihr Internet-Signal zwischen zwei Punkten im Haus zu übertragen. Sie können zum Beispiel einen Adapter neben Ihrem Router und einen weiteren Adapter neben Ihrem Arbeitsplatz platzieren. Das Netzwerk verwendet den Stromkreis nun wie ein physisches Netzwerkkabel zwischen den beiden Adaptern. Chip.de hat eine Liste der besten Powerline-Adapter zusammengestellt.
Mesh-WLAN-Netzwerk: Mesh-Netzwerke verwenden mehrere drahtlose Funkstationen, um WLAN-Signale zu verstärken und an schwer erreichbare Orte in Ihrem Zuhause zu übertragen. Eine Reihe von Hardware-Herstellern wie Google, Amplifi, Eero und Linksys bieten diese Mesh-WLAN-Produkte an. Wenden Sie sich jedoch zuerst an Ihren Netzanbieter, da einige diese Geräte Ihren Kunden kostenlos anbieten. Vergleich.de hat eine Liste der besten Mesh-WLAN-Repeater zusammengestellt.

Gut, Mittel, Schlecht: Digitale Meinungsumfrage
(Bildquelle: IStock.comTero / Vesalainen)

4. Mobilfunknetz probieren

Von Fall zu Fall bieten Mobilfunkanbieter bessere Bandbreiten. Mit den meisten modernen Smartphones können Sie einen Hotspot für weitere Geräte einrichten. Dadurch wird ein mobiles WLAN-Netzwerk erstellt, mit dem sich weitere Geräte verbinden können. Auf dem iPhone finden Sie die Implementierung unter: Einstellungen > Persönlicher Hotspot.
Hinweis: Ihr Datenpaket kann durch eine intensive Nutzung relativ schnell aufgebraucht werden. Es können daher zusätzliche Gebühren anfallen, wenn Sie Ihr Datenvolumen überschreiten.
Wenn sich herausstellt, dass die Mobilfunkverbindung die beste Option für das Internet zu Hause ist, sollten Sie einen fest zugeordneten mobilen Hotspot kaufen und einen entsprechenden Vertrag bei Ihrem Mobilfunkanbieter abschließen.
Die stabile Breitbandverbindung sollte allerdings immer den Vorzug vor dem Zugang über Mobilfunk haben. Gerade bei der Verwendung von Videokonferenz-Software kann es zu Verzögerungen kommen.
Übrigens können Sie bei einem schlechtem Mobilfunksignal im Homeoffice auch über WLAN telefonieren. Im iPhone kann dies über Einstellungen > Telefon > WLAN-Anrufe aktiviert werden. Ähnlich funktioniert das auch bei Android-Geräten.

 

Gute Verbindung im Internet
(Bildquelle: IStock.com / Sitthiphong)

5. WLAN und Mobilfunk zusammen verwenden

Sie können Ihre Bandbreite erhöhen, indem Sie gleichzeitig WLAN und Ihr Mobilfunknetz verwenden. Das funktioniert auch als Backup-Verbindung, falls während der Arbeit Probleme mit Ihrer Breitbandverbindung auftreten. Speedify ist ein Redundanzdienst, der dies bereitstellt

 

Sebastian Kohts, Geschäftsführer von WiredScore Deutschland
Autor Sebastian Kohts, Geschäftsführer von WiredScore Deutschland