mehrere Menschen vor einem Laptop mit Hund auf dem Schoß
19.08.2019

Hunde im Büro: Stressabbau durch Streicheleinheiten

Wer mit den Fingern durch das Fell eines Hundes fährt oder unter seinem treuen Blick dahin schmilzt, den belohnt der Körper mit einer Dusche des Wohlfühlhormons Oxytocin. Die Präsenz eines Hundes verbessert daher nicht nur die Arbeitsatmosphäre im Büro, sondern baut Stress ab und steigert das Leistungsniveau der Mitarbeiter.  

Wird man jeden Morgen mit fröhlichem Schwanzwedeln vom Büro-Hund in Empfang genommen, gelingt der motivierte Start in den Arbeitstag wesentlich leichter. Auch im Verlauf der folgenden Stunden sorgt der pelzige Kollege für jede Menge schöne Momente, die sogar die Produktivität der Mitarbeiter steigern können. Doch darf jeder nach Lust und Laune seinen Hund mit ins Büro nehmen?

Hunde im Büro – das ist erlaubt, das nicht

Eine gesetzliche Regelung für das Mitbringen eines Haustieres zur Arbeit gibt es nicht. Der Arbeitgeber entscheidet, ob Hunde im Büro erwünscht sind. Er verfügt über das sogenannte „Hausrecht“. In hundefreundlichen Büros sollten jedoch klare Regeln herrschen, um Ärger mit den Kollegen und Unruhe zu vermeiden. Diese Vorgaben gelten für alle Hundebesitzer gleichermaßen (Gleichbehandlungsgrundsatz) und werden am besten schriftlich festgehalten. 

Mögliche Punkte, die diese Vereinbarung klärt, sind:

  • In welchen Räumen darf sich der Hund aufhalten?
  • Wie viele Hunde dürfen gleichzeitig im Büro sein?
  • Welche Voraussetzungen hinsichtlich des Charakters muss der Hund erfüllen? 

Gelingt es trotz klarer Vorgaben nicht, dass alle Mitarbeiter ungestört ihrem Job nachgehen können, darf der Arbeitgeber die Hundeerlaubnis jederzeit zurückziehen.

 

  • Nicht jeder Hund eignet sich als für das Leben im Büro. Um den Tag an Herrchens oder Frauchens Seite bei der Arbeit verbringen zu können, sollte dieser vertrauensvoll und freundlich mit fremden Menschen umgehen, bereits die Grundregeln der Erziehung beherrschen, stubenrein und stressresistent sein. Zudem sollte er geimpft und entwurmt sein.
Frau mit Hund am Schreibtisch im Büro

Wirkung von Hunden auf Menschen

Gut erzogene und freundliche Hunde sind bei den meisten Büro-Mitarbeitern gern gesehene Gäste. Zudem erleichtert das Mitbringen des Haustieres vielen Hundehaltern die Organisation der Arbeitswoche: Ist der Hund dabei, muss er nicht allein zu Hause warten oder anderweitig untergebracht werden. Daher ist ein hundefreundliches Büro für Hundebesitzer ein Magnet; das Unternehmen kann auf diese Weise hochqualifizierte Kräfte an sich binden. Und auch die übrigen Angestellten profitieren von der Anwesenheit des Haustieres (sofern diese keine Angst vor Hunden haben oder unter einer Hundehaarallergie leiden).

 

Ihr hundefreundliches Büro!

Frau mit Hund im Büro
Ob streicheln, spielen oder mit Leckerchen füttern - der liebevolle Kontakt zum Büro-Hund hat angenehme Auswirkungen auf das eigene Wohlbefinden. Für einen kurzen Moment tritt der Arbeitsstress in dem Hintergrund, der Druck fällt ab und eine warme Welle der Zuneigung schwappt durch den Körper. In diesen Minipausen, in denen der Büro-Hund für einen kurzen Moment im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht, erholt sich das Gehirn und schöpft frische Kraft. Das fördert die Kreativität und die Konzentrationsfähigkeit. Für diese Reaktion ist ein bestimmtes Hormon verantwortlich: Oxytocin.
 
  • Das Hormon Oxytocin schüttet der Körper dann vermehrt aus, wenn zärtliche Berührungen ausgetauscht werden oder intensiver Augenkontakt stattfindet. Daher wird es auch als „Kuschelhormon“ oder „Bindungshormon“ bezeichnet. Eine hohe Oxytocinkonzentration senkt den Blutdruck, fördert Vertrauen und baut Stress ab.

So richtet sich ein Büro hundefreundlich ein

Selbstverständlich muss ein Hund im Büro auch tiergerechte Rahmenbedingungen vorfinden. Zu den wichtigsten Voraussetzungen zählt ein geeigneter Rückzugsort. Da die Vierbeiner etwa zwei Drittel des Tages dösen und schlafen, verbringen sie hier die meiste Zeit. Das Körbchen sollte an einem ruhigen Platz in der unmittelbaren Nähe der Bezugsperson stehen. In der Regel eignet sich dafür die Ecke neben dem Schreibtisch von Herrchen oder Frauchen besonders gut oder – sofern der Schreibtisch dafür ausreichend Platz bietet – unter deren Arbeitsplatz. Diesen Rückzugsort sollten die Kollegen auch als einen solchen akzeptieren, damit der Hund dem Bürotrubel jederzeit ausweichen kann und nicht in Stresssituationen gerät. 

Weitere Mindestanforderungen für einen entspannten Hundebürotag sind ein Napf mit frischem Wasser, der jederzeit zum Trinken bereitsteht und ein bis zwei Gassi-Runden. Bei dem Spaziergang können sich Hund und Besitzer ausgiebig die Beine vertreten und gemeinsam frische Luft tanken – das stärkt nicht nur die Hund-Mensch-Beziehung, sondern trägt auch zu einem ergonomischen Arbeitstag bei.

  • Herrscht in Büros ein sehr hoher Geräuschpegel oder es treten andere gesundheitsschädliche Rahmenbedingungen wie Lackdämpfe in einer Autowerkstatt ein, ist das Büro für Hunde nicht geeignet.
Gelangweiltere Bulldogge am Schreibtisch

Ihr hundefreundliches Büro!