Tyll Klander im Interview mit bürosuche.de

Tyll Klander hat gerade seine zweijährige Ausbildung zum Immobilienkaufmann bei der Angermann Hannover GmbH sehr erfolgreich abgeschlossen. Uns erzählt er, warum für ihn ausgerechnet Gewerbeimmobilien so spannend sind und welche seiner Erwartungen an den Maklerberuf nicht erfüllt worden sind.

Lieber Tyll, wenn du kein Makler geworden wärst, welchen Beruf hättest du dann ausgeübt?

Tyll Klander: Nach der Schule habe ich mich sehr für Architektur interessiert und sogar ein Studium begonnen. Mein Berufswunsch war dementsprechend, Architekt zu werden. Nach zwei Semestern war mir aber klar, dass das nicht mein Weg ist. Mir lag der künstlerische Aspekt der Architektur einfach nicht. 

Warum bist du dann Makler geworden?

Tyll Klander: Gebäude interessieren mich schon seit meiner Jugend. Daher habe ich mich nach meinem abgebrochenen Studium nach anderen Berufen umgesehen, in denen ich mit Immobilien arbeite. Für mich kamen damals nicht nur Maklerunternehmen für eine Ausbildung in Frage, sondern auch Projektentwickler und Immobilienverwaltungen. Durch die Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch bei Angermann habe ich dann aber die Gewerbeimmobilien als superspannenden Zweig der Immobilienbranche für mich entdeckt. Als die Zusage für eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann kam, hatte ich direkt das Gefühl, das Richtige gefunden zu haben.

Warum interessierst du dich für Gewerbeimmobilien?

Tyll Klander: Ich finde die Vermarktungsprozesse spannend, die vor Außenstehenden verborgen bleiben. Beispielsweise die Vermittlung eines sehr bekannten Gebäudes. Alle anderen kennen zwar die Fassade und vielleicht die Nutzungshistorie des Objektes; als Makler darf ich die Fläche betreten und das Gebäude bis ins letzte Detail kennenlernen.  

Was ist dir bei deiner Ausbildung besonders leicht gefallen?

Tyll Klander: Der Kontakt zu Kunden und anderen Externen wie Hausmeistern oder Immobilienverwaltern ist mir – zu meiner Überraschung – recht leicht gefallen. Vor dem Beginn meiner Ausbildung war ich da nicht so offen. Daher war ich anfangs schon nervös, wenn ich mit Kunden telefoniert oder wichtige Mails verschickt habe. Schließlich repräsentiere ich ja ein Unternehmen und mein Auftreten wirkt sich auf unser Image aus. Aber die Nervosität habe ich in kurzer Zeit abgelegt, weil ich festgestellt habe, dass ich das ganz gut hinkriege.

Und was ist dir während der Ausbildung schwer gefallen?

Tyll Klander: Nicht ganz einfach war es für mich, nach fünfwöchigem Blockunterricht in der Berufsschule wieder in den Arbeitsalltag im Büro einzusteigen. Da brauchte ich immer ein paar Tage, um vom Schüler auf Makler umzuschalten und im Beruf richtig anzukommen.

Einfühlungsvermögen gehört für mich zu den wichtigsten Skills eines Maklers“

Tyll Klander

In welcher Form hast du in der Berufsschule gelernt?

Tyll Klander: In der Berufsschule haben wir alle mit einem iPad gearbeitet, das von den jeweiligen Unternehmen der Azubis gestellt worden ist. Das Lernmaterial wurde über Apps und Dateien zur Verfügung gestellt – ausgedruckte Lernhefte gab es bei uns nicht mehr. Das erleichterte uns auch das Vergleichen von Hausaufgaben. Wir konnten über eine spezielle App Lösungen einfach über das Whiteboard mit der ganzen Klasse teilen. Einige Klicks und die Inhalte standen allen zur Verfügung. 

Was macht für dich einen gelungenen Arbeitstag im Leben eines Maklers aus?

Tyll Klander: Generell mag ich die Abwechslung zwischen Bürozeit und Außenterminen in meinem Job. Ein besonders gutes Gefühl gibt es mir, wenn ich einem Kunden, der schon lange nach einer passenden Immobilie sucht, eine Bürofläche vermitteln kann, die genau zu seinen Vorstellungen passt. Wenn Mieter und Vermieter dann zufrieden sind, habe ich einen guten Job gemacht. 

Welche deiner Erwartungen an den Maklerberuf wurden nicht erfüllt?

Tyll Klander: Ich musste mich erst einmal daran gewöhnen, dass einige Kunden nicht nur ein Maklerunternehmen für ihre Immobiliensuche anfragen, sondern gleich mehrere. Das wirkt sich auch auf die Beziehung zwischen Makler und Kunde aus. Wenn ich exklusiv für einen Kunden auf Immobiliensuche gehe, ist die Beziehung sehr viel persönlicher. In den angesprochenen Fällen bin ich nur einer unter vielen und austauschbar. Das ist dann auch ein anderes Arbeiten – und das hatte ich im Vorfeld so nicht erwartet.

Was war deine wichtigste Erkenntnis während deiner Ausbildungsjahre?

Tyll Klander: Wie wichtig es ist, sich in die Lage des anderen zu versetzen. Diese Empathie ermöglicht es mir als Makler erst, meinen Kunden und dessen Wünsche und Erwartungen zu verstehen und diese Erkenntnisse in meine Arbeit einzubeziehen. Einfühlungsvermögen gehört für mich seitdem zu den wichtigsten Skills eines Maklers.

Lieber Tyll, vielen Dank für das Gespräch!