Fahrradwege in Hamburg

Das tut sich in puncto Fahrradinfrastruktur in der Hansestadt

Für die Mobilitätswende ist ein gutes Streckennetz an Fahrradwegen unverzichtbar. Wie sieht es damit in Hamburg aus und welche Neuerungen gibt es? Wir haben einmal genauer hingeschaut.

Wer sich im Auto zur Rush-Hour schon einmal im Schneckentempo durch die Hamburger Innenstadt gequält hat, ist von so manch einem vorbeifahrenden Radfahrer abgehängt worden. Kaum verwunderlich also, dass das Fahrrad immer mehr Zuspruch unter den Hanseaten findet. Die Entwicklung der Fahrradinfrastruktur verdeutlicht diesen Trend der Mobilitätswende.

Fahrradprojekte in Hamburg

In der Hansestadt wurden im vergangenen Jahr rund 57 Kilometer Strecke gebaut oder saniert. Sie schließen sich an die sogenannten „Velorouten“ an. Die Velorouten ermöglichen es Pendler aus den Randgebieten Hamburgs, mit dem Fahrrad die Innenstadt zu erreichen. Aktuell gibt es in Hamburg 14 Routen, die insgesamt 280 km Radverkehrsstrecke umfassen. Bis 2025 sollen die Strecken weiter ausgebaut werden.

Auf der Veloroute 4 aus der City nach Langenhorn

Besonders hohen Bedarf an sicheren Fahrradwegen hat die Hamburger City rund um die Außenalster. Der Ausbau der Veloroute 4 – diese führt aus der City über Harvestehude, Winterhude, Alsterdorf über Fuhlsbüttel bis hin nach Langenhorn -  wurde durch das Projekt „Alster Fahrradachse“ bis Oktober 2023 weiterentwickelt. Nun ist die Strecke vor dem US-Konsulat für den motorisierten Verkehr gesperrt und der ehemalige Radweg zur Fahrradstraße umgebaut. Aber was genau ist eigentlich eine „Fahrradstraße“?

Verschiedene Rad-Wege im Überblick

Der klassische Radweg ist Geschichte. Heute gliedern sich die Fahrstreifen für die Zweiräder in verschiedene Typen, die sich nach ihrer Nutzungsart richten. Zu den Radwegtypen gehören:

  • Fahrradstraße
    Fahrradstraßen sind in der Regel ausschließlich Fahrrädern und E-Scootern für die Nutzung vorbehalten. Die maximale Geschwindigkeit beträgt hier 30km/h.
  • Radschnellweg
    Der Radschnellweg ermöglicht es Radfahrern, in kurzer Zeit lange Strecken zurückzulegen. Dafür weisen diese nicht nur eine großzügige Breite, eine günstige Oberfläche wie Asphalt sowie eine geringe Steigung auf, sie haben Vorfahrt gegenüber dem motorisierten Verkehr und weichen diesem häufig über Tunnel oder Brücken aus.
  • Protected Bikelanes
    Protectes Bikelanes sind geschützte Fahrradstreifen. Sie befinden sich auf der Fahrbahn und nehmen in etwa den Platz einer Fahrspur ein. Um Verkehrsunfälle mit Autos oder anderen motorisierten Verkehrsmitteln zu vermeiden, wird der Fahrradstreifen durch Poller oder Blumenkübel getrennt.
  • Radfahrstreifen
    Als Radfahrstreifen bezeichnet man eine Fahrbahn für Fahrräder, die mittels einer farblichen Markierung abgegrenzt sind.
  • Pop-Up-Bikelane
    Pop-Up-Bikelanes sind Fahrradstreifen, die für einen kurzen, festgelegten Zeitraum eingerichtet werden und kein Planfeststellungsverfahren durchlaufen müssen. Diese werden von dem übrigen Verkehr mittels Kreidelinie, Kübel oder Flex-Posts getrennt und kurzzeitig dort eingerichtet, wo es keine oder nur eine schlechte Radinfrastruktur gibt.

Bündnis für Radverkehr

In Hamburg kümmert sich das Bündnis für Radverkehr darum, die Hansestadt zu einer fahrradfreundlichen Stadt zu entwickeln. Ganz vorne auf der Agenda steht dabei eine ganzjährig sicher befahrbare Fahrradverkehrsinfrastruktur. Auch die immer beliebter werdenden Lastenfahrräder werden dabei berücksichtigt. Generell sollen sich beim Ausbau der Fahrradinfrastruktur in Hamburg eine größere Regelbreite der Radwege und mehr Sicherheitsmaßnahmen wie eine bauliche Trennung vom motorisierten Verkehr durchsetzen.